Im Hagsbergholz zwischen Grönenberg und Maisenbaindt, eine halbe Stunde unterhalb von Wiggensbach, ließ sich zu alten Zeiten oftmals, besonders um Weihnachten, das Hagsbergweible blicken. Man sah es gewöhnlich auf einem Tannenstock (Strunk) sitzen und Butter rühren, ohne dass man wusste, was für eine Bewandnis es hatte. Häufig kam es vor, dass es Leute , die des Weges kamen oder im Holze zu tun hatten, gar jämmerlich vom Wege abbrachte und in die Irre führte; darum ward es allgemein gefürchtet.
Auch in der nahen Maismühle hatte man es nie ganz recht und man fand oftermalen am Morgen im Stalle zwei Kühe so an einer Kette angelegt, dass sie oft fast erdrosselt waren. Man schrieb das dem Hagsbergweible zu und stellte zur Abhilfe zuletzt einen Geißbock ein, worauf es besser wurde.
Als die Franzosen im Land waren und auch einmal über den Hagsberg streiften, sei ihnen das Hagsbergweible in Gestalt eines Rehes erschienen, habe sich mit weit aufgesperrtem Rachen vor sie hingestellt und auf sich schießen lassen, so viel die Franzosen wollten, ohne dass es Schaden nahm oder entlief. Da hätten sie dann in ihren Quartieren ganz verwundert gefragt, was für sonderbare Tiere es denn in der Gegend gebe, die streckten den Rachen auf, stellten sich hin und ließen auf sich schießen. Noch lange hat man darüber gelacht.